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Fühlen Sie sich eigentlich mächtig? Haben Sie über die Macht, die Sie selber haben, eigentlich schon einmal nachgedacht? Nein? Das wundert mich nicht. Das tun die wenigsten Menschen. Diese Thematik hatte auch für mich lange Zeit wenig bis gar keine Bedeutung. Ich machte mir darüber keinerlei Gedanken und war fest davon überzeugt, selbst keine wirkliche Macht zu besitzen. Macht, die hatten immer nur die anderen. Aber ich doch nicht. Ich hatte damals einfach noch nicht erkannt, wie omnipräsent sie tatsächlich ist.

Vielleicht geht es Ihnen heute ja noch so wie damals mir, und Menschen, die offen nach Macht streben, sind Ihnen eher suspekt. Vielleicht meinen Sie, die Mächtigen, das sind bloß Politiker, Wirtschaftsbosse, Präsidenten & Co. Aber, ist das wirklich so?

Für Ziele zu kämpfen, bedeutet Macht ausüben

Ich bin überzeugt, dass sehr viele von Ihnen, die dies hier lesen, oft schon aktiv Macht ausüben, ohne sich allerdings darüber bewusst zu sein. Wer sich zum Beispiel eine klare Strategie überlegt, wie Ziele zu erreichen sind, der setzt Macht bereits direkt ein. Meist kommt das im beruflichen Bereich vor. In Unternehmen nämlich geht gar nichts ohne Macht. Wer seine Vorschläge und Ziele in Meetings gegenüber Kollegen und Vorgesetzten durchsetzen will, der muss machtvoll auftreten. Sonst kommen immer „die anderen“ zum Zug und die eigenen Vorschläge und Ideen werden entweder von „freundlichen“ Kollegen als ihre Eigenkreation „übernommen“ oder von Vorgesetzten sowieso gleich verworfen. Macht bedeutet vor allem auch, bereit zu sein, für die Realisierung der eigenen Ziele zu kämpfen, nicht sofort aufzugeben und stets kraftvoll und überzeugt an allen Projekten und Vorhaben dranzubleiben.

Eine machtfreie Welt ist Illusion

Ich habe dies in meinen Anfangsjahren in Führungspositionen nicht immer ausreichend getan und dadurch einige schwierige Momente und auch Niederlagen erlebt. Der Grund dafür war, dass ich es nie gelernt hatte, Machtkompetenz zu erlangen und diese professionell und richtig dosiert einzusetzen. Geschweige denn, mir Machtwerkzeuge anzueignen, um meine Ziele auch gegen massive Widerstände zu erreichen. Heute weiß ich, dass viele meiner damaligen Probleme auf einer nicht entwickelten Machtkompetenz beruhten. Ich habe dann nach und nach erkannt, dass eine machtfreie Welt pure Illusion ist. Es gibt ihn schlicht und ergreifend nicht, diesen machtfreien Raum. Wer sich an die Idee einer Existenz ohne Machtausübung klammert, unterliegt einem eklatanten Irrglauben. In Interessenskonflikten beruflicher wie privater Natur wirken nun einfach einmal gewisse Prinzipien. Alle Beteiligten wollen etwas Bestimmtes erreichen, aber nur einer setzt sich durch. Und zwar der, der in diesem Moment die Macht determinierter und geschickter ausübt. Wer also seine gesteckten Ziele erreichen will, ohne dabei aber seine Werte zu verraten oder in unethisches Verhalten abzurutschen, der muss sich um die entsprechenden „Werkzeuge“ kümmern, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Wer hingegen bewusst darauf verzichtet, die eigene Gestaltungsmacht auszubauen, wird immer weniger private wie professionelle Ziele erreichen und dessen berufliche Karriere wird im besten Fall stagnieren. Wer sich dieser wichtigen Kompetenz der aktiven Machtausübung verweigert, kann nichts Neues hinzulernen, keine strategischen Machtfähigkeiten entwickeln und könnte leicht auf der Verliererstraße landen.

Gerade in der heutigen Zeit können wir große Ziele nur dann erreichen, wenn wir Macht bewusst einsetzen und ungerechtfertigten Machtansprüchen anderer Menschen entschlossen und erfolgreich entgegentreten können. Weil, machen wir uns nichts vor: Es wird immer Menschen geben, die keine Skrupel haben, Macht rigoros und auch unfair einzusetzen. Wollen Sie wirklich mit leeren Händen und nahezu hilflos diesen Menschen gegenüberstehen und deren Machtgehabe nichts entgegenzusetzen haben? Oder möchten Sie lieber Ihre eigene Machtkompetenz entwickeln und für sich selber einstehen? Falls Sie noch etwas Angst haben sollten vor der „dunklen“ Seite der Macht, rate ich Ihnen: Schütteln Sie diese Angst ab, und gewinnen Sie die positive Seite der Macht hinzu. Macht kann etwas Leichtes und Leuchtendes haben, wenn wir sie richtig dosieren. Und positiv mächtige Menschen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie diese Grenzen genau kennen und niemals überschreiten!

Macht ist immer präsent

Eines sollte uns allen klar sein: Sich an der Macht nicht zu beteiligen, ist schlussendlich immer ein Selbstbetrug. Egal was Sie tun, privat oder beruflich – Macht ist immer präsent. Es ist Ihre freie Entscheidung, ob Sie sie in Form aktiver Gestaltungsmacht für sich nutzen wollen oder ob Sie sich von der ohnehin immer vorhandenen Macht der anderen überrollen lassen!

Im nächsten Beitrag sehen wir uns an, was machtarme von machtvollen Menschen unterscheidet und wie wir positiv machtvoll werden können!

Link zum Originaltext auf agitano.com